Neue Musik ist nicht gerade neu für die Eurythmie. Sie sind gewissermaßen zusammen aufgewachsen. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier für uns Entwicklungsmöglichkeiten.

Begonnen haben wir im vergangenen Jahr mit dem Stück“et exspecto“ von Sofia Gubaidulina. Der Titel referiert auf eine Passage aus dem christlichen Glaubensbekenntnis: „Wir erwarten die Auferstehung der Toten“. Das Bajanwerk in 5 Sätzen behandelt darin aber nicht nur religiöse Themen. In unserer Interpretation geht es um weit mehr: Geburt, durch einen toten Punkt gehen. Am Nullpunkt der Inspiration stehen und nicht weiter wissen und plötzlich geht es doch. Es geht um Erwartungen unterschiedlichster Natur und wir haben uns vorgenommen, unsere täglichen Erwartungen zu hinterfragen. Todespunkte in unserem Alltag aufzuspüren und als etwas Fruchtbares wahrzunehmen. Schönheit in dissonanten Klängen zu erleben. Klingt seltsam? Ist es auch. Unsere Erfahrung? Eurythmie kann einen Zugang öffnen. Lydia Schmidl begleitet uns auf dem Akkordeon mit dieser Arbeit.

Aktuell arbeiten wir in veränderter Besetzung an einem Programm rund um das Musikstück „Louange à léternité de Jesus“ für Violoncello und Klavier aus dem „Quatour pour la fin du temps“ von Olivier Messiaen. Dieses soll im Herbst 2018 im Rahmen eines Ensemble Festivals am Goetheanum in Dornach zur Premiere kommen.